Vom Fokus auf die Angst… oder wie es gelingt sich ganz in der Angst zu verlieren, statt mit Freude auf ein gut erreichbares Ziel zuzugehen.

Ein junger Mönch musste in 4 Tagen …

… eine wichtige Prüfung meistern

Er hatte auf einem schmalen Holzbrett über ein tiefes Becken voll Flüssigkeit gehen, das, wie ihm sein Lehrer sagte, mit Säure gefüllt sei. Am Boden des Beckens lagen vereinzelt Knochen, es war gruselig.

Der junge Mönch bekam große Angst, er schluckte schwer und übte 4 Tage lang, teils mit verbundenen Augen, auf einem ebenso schmalem Brett über festem Grund dieselbe Entfernung zurück zu legen. Er war mit der Zeit ganz sicheren Schrittes und stets ohne einen Fehltritt am Ende des Brettes angekommen. Ja, es machte schon richtig Spaß, sicher anzukommen. Er konnte sogar schon auf dem Brett tanzen oder rückwärts diese Distanz gehen!

Der Tag kam, der junge Mönch stand am Rand des Beckens sah plötzlich nur noch die Knochen am Boden des Beckens. Er hatte vergessen, wie sicher er schon war. Er hatte vergessen, dass es Spaß machte zu zeigen, was er konnte. Er holte tief Luft, sah auf den Grund des Beckens und da überfiel ihn

… die panische Angst…

Der junge Mann spürte sich selbst nicht mehr, war ganz starr vor Schreck. Dennoch begann er zaghaft über das Brett zu gehen. War es nicht viel schmäler, als das, auf dem er geübt hatte??  Deutlich länger? Er sah nur noch die Knochen auf dem Boden des Beckens, keinen Blick richtete er zum Ende des Brettes. Er nahm sich keine Zeit, stehen zu bleiben, Luft zu holen, zu atmen, den Fokus zu heben. Er erinnerte sich nicht daran, wie leicht es war anzukommen, wieviel Freude und Spaß es gemacht hatte, über das Brett zu laufen!

Nein, er gab sich ganz dieser Angst hin, tastete sich unsicher und wackelig voran und – schlussendlich fiel er tatsächlich in das Becken… Angst!! Panik!! Er tauchte unter, strampelte, ruderte, rief nach Hilfe… !!!

… es ist nur Wasser!!!

Sein Lehrer lachte ihn an und rief: Ich kann dich beruhigen, es ist nur Wasser!! Ich habe gesehen, wie gut du in den letzten Tagen geübt hast, wie sicher du schon warst!! Was dich zu Fall gebracht hat, war nur deine Angst!! 

Frei erzählt aus: Die Kuh, die weinte (Ajahn Brahm)

Übrigens: es ist psychologisch unmöglich zeitgleich Spaß und Angst zu haben!

So: Please feed Joy and Happiness!